Entstehungsgeschichte des Englischen Gartens 1789 wurde die Anlage eines "allgemeinen englischen
Gartens" von Kurfürst Karl Theodor befohlen, die erste Phase
der Anlage wurde von Graf Rumford beeinflusst, einem Ratgeber des Kurfürsten.
Er erweiterte die sog. Militärgärten und nannten diesen Park
vorerst den Theodorspark. Nach Rumford konnte Freiherr von Werneck an der Gartengestaltung einige wenige Jahre mitwirken, wollte aber einen stark landwirtschaftlich ausgerichteten Garten schaffen. Eine seiner bleibenden Leistungen liegt in der ersten Anlage des späteren Kleinhesseloher Sees (1800/02). 1804 wurde Friedrich Ludwig von Sckell Hofgartenintendant.
Eigenhändig steckte er ohne jede Zeichnung bei der Grundsteinlegung
die Hauptwege mit Holzpflöcken ab. Da er sehr auf Harmonie bedacht
war, veränderte er die Wegeführung sowie die Anordnung der Bäume.
Auch der massive Wald, der eine Barriere zwischen dem Nord- und Südteil
des Englischen Gartens war, gefiel Sckell nicht. Er lehnte den Chinesischen
Turm, die kleineren Bauten und den Apollotempel ab. Der Chinesischen Turm
war ihm ein besonderer Dorn im Auge. Um ihn zu verstecken umpflanzte er
ihn mit Bäumen und ordnete im Falle einer Zerstörung an, diesen
nicht wieder zu errichten. Siehe auch: Sckells
Pläne Der Kleinhesseloher See wurde um 1812/13 erweitert 1823 starb Sckell. Ab 1830 folgten einige Umsetzungen von Plan B, dazu gehörten: Veränderung der Wegeführung und die Vergrößerung des Kleinhesseloher Sees. Der Monopteros wurde 1830 in die Pläne eingezeichnet
und entstand zwischen 1832 und 1837 unter der Planung von Leo von Klenze
und dem Neffen Sckells. Der Hügel auf dem der Monopteros steht, wurde
künstlich angelegt, zur Stabilisierung geht das Fundament des Monopteros
durch den ganzen Hügel. Seit 1882 gibt es eine Gaststätte am Kleinhesseloher See. Mit dem Bau des heutigen Haus der Kunst (damals: Haus der Deutschen Kunst) 1937 und der Erweiterung der Prinzregentenstraße vor dem Haus der Kunst wurde endgültig jede Verbindung zwischen dem Englischen Garten und dem Finanz- und Hofgarten gekappt. Seit 1963 trennt der Isarring den Kleinhesseloher See von der Hirschau, ebenso wie die Busstraße durch den Englischen Garten den südlichen Teil des Parks von dem nördlichen Teil trennt. Der Bogenschießwettbewerb und ein Teil des Marathonlaufs bei den Olympischen Spielen 1972 wurden im Englischen Garten ausgetragen. Die jährlich bis zu 10 Millionen Besucher hinterlassen im Englischen Garten deutliche Spuren und auch Schäden, sodass auf dem großen Wiesen der Rasen sehr kurz geschoren werden muss, um weitere Schäden zu verhindern. Kurz geschnittene Rasenflächen haben allerdings nur eine geringe ökologische Wertigkeit. Immer wieder war der Park auch durch Baumsterben bedroht,
so in den 50er und 60er Jahren durch ein Ulmensterben. Heute versucht
man die Widerstandskraft von Bäumen durch die Gabe von speziellen
Düngern zu stärken. In der Hirschau wurden nach dem zweiten Weltkrieg Baumschulen errichtet, sodass Bäume im Englischen Garten, sobald sie absterben, schnellst möglich ersetzt werden können. Der Englische Garten war für viele Parks ein Vorbild, wie zum Beispiel für den Central Park in New York. Bemerkenswert und bewundernswert ist vor allem der Aspekt, dass im Englischen Garten heutzutage immer noch Bäume von 1802 stehen. Einige ausgewählte Baudenkmäler im englischen Garten:
Zum Größenvergleich:
Quellen:
|