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Was Experten zur kleinräumigen Begrünung sagen 

Zur Frage des Nutzens von begrünten Innenhöfen oder verknüpften begrünten Innhofbereichen, wie wir sie uns vorstellen, haben wir einige Äußerungen von Fachleuten zusammen gestellt.

Markierungen im Fettdruck stammen von uns.

"Die Kernstadt, das Herz Münchens, die Innenstadtrandbereiche und großflächig versiegelte Gewerbe- und Industrieanlagen sind die am stärksten überwärmten Gebiete der Stadt. Diese Überwärmung kann im Sommer die Menschen in der Stadt erheblich belasten: Die Wärmeentwicklung ist hier, verglichen mit unbebautem Freiland, deutlich höher. [...] Positiv wirken sich Grünstrukturen vor allem in der Nähe dichter Bebauung aus, die horizontale Reichweite dieses Einflusses ist allerdings gering. Damit flächendeckend günstige thermische Bedingungen erreicht werden können, müssten neben dem Erhalt und Ausbau der stadtnahen Wälder und Parks die Grünstrukturen innerhalb bebauter Gebiete ein relativ kleinmaschiges Netz bilden."

Leitlinie Ökologie, München

"In Grünflächen und Parks ist hingegen zumeist keine wärmespeichernde Bausubstanz vorhanden und die Wärmespeicherung im Boden fällt durch die Verdunstung der Bodenoberfläche auch deutlich geringer
aus als zum Beispiel bei einer Asphaltstraße. Hier kann also erwartet werden, dass sich die Luft merklich abkühlt. Computersimulationen und Messungen zeigen allerdings auch, dass der Einflussbereich dieser abgekühlten Luft sehr begrenzt ist und zumeist nicht viel weiter als 50 bis 100 Meter reicht, je nach Struktur der Umgebung."

Bruse, S. 68

"Eine Vielzahl kleiner Parks ist sicher sinnvoll, da in Städten die für Parks nutzbare Gesamtfläche begrenzt ist. Wenn ein Park eine Mindestgröße von ca. einem Hektar hat, dann macht er sich in der unmittelbaren Umgebung klimatisch positiv bemerkbar. (...)
Für das begrünte Gebäude selbst gibt es sicher eine Abschwächung des Problems der Überwärmung."

Prof. Dr. Dieter Scherer

Eine Frage jedoch, der wir per Messung nachgehen werden, bleibt: "Haben begrünte Gebäude positive Auswirkung auf ihr Umfeld?"

Quellen:

  • Bruse, Michael: Stadtgrün und Stadtklima. LÖBF-Mitteilungen 1/03, S. 66-70 .
  • LH München: Perspektive München - Leitlinie Ökologie, S. 23. München 2001.
  • Scherer, Prof. Dr. D.: Fachgebiet Klimatologie, TU Berlin; Auskunft per Mail vom 10.04.2008

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