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Die geographischen Seiten des TLG

Der Mensch und das Beben - eine offene Bilanz

Beben töten!

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Los Angeles (Fotos: USGS)

Bei der stetig zunehmenden Zahl an Menschen (und Sachwerten) in durch Erdbeben gefährdeten Gebieten ist das nächste große "Schadensereignis" nur eine Frage der Zeit! Gerade die Küstenebenen in den Regionen mit hoher Reliefenergie (steile Berge im Hinterland) sind Räume hoher und steigender Bevölkerungsdichte.

Ohne Plattentektonik wäre die Erde tot!

Diese Aussage mag bei den bekannten Gefahren durch Erdbeben und Vulkanismus seltsam erscheinen. Dennoch ist nicht zu leugnen, dass ohne den Kreislauf der Neuschaffung und Zerstörung von Erdkruste in geologisch kurzer Zeit keine fruchtbaren Böden und keine dringend benötigten Rohstoffe mehr neu entstehen würden.

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Reisterassen auf fruchtbaren Vulkanböden auf Bali
(© the_rogr; Creative Commons-Lizenz)

Vulkanische Böden sind besonders fruchtbar: aus Vulkanasche und Lava bilden sich unter Einfluss von Regen und Wärme Böden, die mineralstoffreich und wasserspeichernd sind und einen hohen Gehalt an Mineralstoffe speichernden Tonmineralien besitzen. Besonders in den bevölkerungsreichen Ländern der Dritten Welt werden solche Böden nahe an aktiven Vulkansystemen maximal genutzt. Hier sind Millionen Menschen in andauernder Gefahr. Die Wahrscheinlichkeit für immer größer werdende Schadensereignisse steigt damit. Allerdings kann für eine immer weiter steigende Bevölkerungszahl auf diese Böden nicht verzichtet werden.

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Ein Dreieck mit beinahe 2,5 Kliometer Seitenlänge, bis zu 700 Meter tief: die Toquepala Kupfer Mine in Peru ist eine der größte Minen der Welt!
(NASA)

Durch Vulkanaktivität entstandene Lagerstätten sind heiß begehrt: ob Platin, Titan oder Eisen in abgekühlten Magmakammern, Kupfer-, Nickel-, oder Mangananreicherungen an Heißwasserschloten an mittelozeanischen Rücken oder Salzlagerstätten an durch Plattenbewegungen entstandenen Schwächezonen, die Vielfalt ist unerschöpflich.

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Ein Blick von halber Höhe in die Kupfermine
(Univ. of Utah; www.mines.utah.edu/.../CMES-SEGhome.html)

Baumaterial aus Vulkangestein wird in großen Mengen eingesetzt: ob leichter Tuff oder harter Basalt, ...

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Das Wairakei Geotermalkraftwerk in Neuseeland
(© David Cross; Creative Commons Lizenz)

Energie aus Vulkanen spart Treibhausgase: nicht nur in Island kann geothermische Energie kostendeckend eingesetzt werden, auch in Kalifornien (The Geysers, 1500 MW), Neuseeland (Wairakei, 200MW) oder Italien (Lardarello, 400 MW) wird in jungen Vulkangebieten Energie gewonnen.

Und die Zukunft?

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Plate tectonic maps and Continental drift animations by C. R. Scotese,
PALEOMAP Project (www.scotese.com)

In 50-100 Millionen Jahren werden sich Afrika und Europa zu einem Kontinent vereinigt haben, in 150 Millionen Jahren auch Australien und die Antarktis.

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Plate tectonic maps and Continental drift animations by C. R. Scotese,
PALEOMAP Project (www.scotese.com)

In etwa 250 Millionen Jahren könnte es wieder einen Superkontinent geben (nur ohne Austrarktis!?) mit einem schönen Binnenmeer von der Größe des heutigen Europa.

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Plate tectonic maps and Continental drift animations by C. R. Scotese,
PALEOMAP Project (www.scotese.com)

Wann in ferner Zukunft das "innere Feuer" der Erde so weit abgekühlt sein wird, dass es keine MOR, keine Subduktion, ... mehr geben wird ist ungewiss. Dann aber wird die Erde (vielleicht) "bebensicher", aber auch irgendwann unfruchtbar.

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