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Wüstenarten nach ihrer Entstehung

Lässt man die Kältewüsten außer Acht, die in polaren Regionen auf Grund der geringen Sonneneinstrahlung und der damit einhergehenden niedrigen Temperaturen entstehen, so bleiben die meist warmen bis heißen Trockenwüsten übrig. Um sie geht es hier.

Grundsätzlich können drei Arten von (Trocken-)Wüsten unterschieden werden:

  1. die Wendekreis- oder Passatwüsten
  2. die Binnenwüsten,
  3. und die Reliefwüsten

Die Wendekreiswüsten entstehen durch die stabilen subtropisch-randtropischen Hochdruckgebiete entlang der Wendekreise. Hier ist die - aus einer vom Äquator kommenden Höhenströmung - absteigende und sich dabei erwärmende Luft extrem trocken. Bsp.: Sahara, Kalahari

Binnenwüsten liegen weit im Inneren eines Kontinents, sie werden nicht mehr von Niederschlägen erreicht. Das Klima ist also extrem kontinental geprägt. Bsp.: Taklamakan, Patagonische Wüste

Reliefwüsten liegen auf der wetterabgewandten Seite eines Gebirgszuges, also auf der Leeseite. Niederschläge fallen aber bereits auf der Luvseite, wenn die Luftmassen aufsteigen und dabei abkühlen. Es bilden sich Wolken und Niederschlag fällt. Auf der Leeseite sinken die bereits abgeregneten Luftmassen schließlich ab und erwärmen sich dabei, alle Wolken lösen sich auf. Niederschlag gibt es hier nicht mehr. Bsp.: Great Basin (USA)

Küstenwüsten sind eine Sonderform der Wendekreiswüste .
Küstenwüsten entstehen an den Westseiten der Kontinente auf Höhe der Wendekreise, also etwa bei 23,5° nördlicher oder südlicher Breite. Dies hat mehrere Gründe:

  • wuesten_artendie an den Wendekreisen liegenden Hochdruckgebiete über den Ozeanen sind an ihren Ostseiten stärker, daher sind die Westseiten der anschließenden Kontinente besonders trocken,
  • die aus den Hochdruckgebieten an den Wendekreisen äquatorwärts wehenden wuesten_artenPassatwinde haben Richtung Äquator mehr Landoberfläche zur Verfügung steht (Kugelgestalt der Erde), die Luftmassen sinken deshalb zu Beginn ihres Weges ab, Niederschlag ist hier nicht möglich,
  • der Strömungsverlauf der Luftmassen ist stark küstenparallel, weil die Winde über Land stärker abgebremst werden, als über Wasser,
  • die ablenkende Wirkung der Corioliskraft bewirkt zusätzlich ein Auseinanderströmen der Luftmassen, was die Absinktendenzen verstärkt und Niederschläge verhindert,
  • hinzu kommen kalte Meeresströmungen entlang der Küsten (ausgelöst durch die Strömungsverhältnisse der Luftmassen!), die stabilisierend auf die Luftschichtung wirken, die kalten Meeresströmungen alleine bewirken aber nicht (!) das Auftreten von Küstenwüsten

Bsp.: Namib, Atacama, ...

Die ersten vier Punkte können in folgender Animation im Jahreverlauf beobachtet werden:


Luftdruck auf Meeresspiegelhöhe und Bodenwindsysteme (University of Oregon)

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