Geographische
Textauswertung
Die verschiedensten Texte können
geographisch interessant sein, Zeitungsberichte, Reiseberichte oder auch
Texte aus Reiseführern.
Jeder Text verlangt eine eigene
Herangehensweise, aber grundsätzlich können alle nach den folgenden
fünf Schritten erschlossen werden:
1. Schritt: Text lesen
Nach dem ersten Lesen sollte klar sein, worum es im Text geht (das Thema
des Textes).
Sind Fragen zum Text gestellt? Wenn ja, dann sollten auch diese verstanden
worden sein. Wenn nein, dann sollte klar sein, wofür der Text gebraucht
wird (als Beispiel für ...?).
2. Schritt: Unbekanntes
klären
Schon beim ersten Lesen gab es wahrscheinlich einzelne unbekannte Begriffe.
Diese müssen mit Hilfe von Lexika, Internet, Schulbuch geklärt
werden.
3. Schritt: Text nochmal
lesen und erarbeiten
Nach einem weiteren Lese-Durchgang kann er nach Sinnabschnitten zusammengefasst
werden (meist die Absätze) oder die wichtigen Stellen werden deutlich
unterstrichen.
Bei Reiseberichten kann das Zeichnen einer passenden Karte oder Lageskizze
hilfreich sein.
4. Schritt: Text bewerten
Nun muss (!) der Text befragt werden, wozu er
geschrieben wurde.
Hatte der Autor (wer ist das überhaupt?) eine bestimmte Absicht,
etwa Werbung für eine Gegend?
Will er den Leser von etwas überzeugen oder informiert er nur?
Finden sich verschiedene Meinungen im Text?
Von wann stammt eigentlich der Text, ist er zum Thema noch aktuell?
5. Schritt: Ergebnis
formulieren
Der Zusammenhang zwischen den Fragen an den Text und den Ergebnissen aus
dem Text muss aus den Stichpunkten/Unterstreichungen hergestellt werden.
Die Ergebnisse sollten passend aufbereitet werden (Referat, Präsentation,
...).
Anleitung
ausdrucken: -> hier klicken!
Ausprobieren?
Ausprobieren!
Foto
des Nordlichts vom Space Shuttle aus
(Earth Sciences and Image Analysis Laboratory, Johnson Space Center)
Hier ein kurzer Textauszug
aus einem Reisebericht, der Informationen über das Nordlicht
enthält:
"Das Nordlicht
gehört in Kautokeino, ohne Übertreibung, zu den täglich
eintreffenden Erscheinungen und ein Abend ohne Nordlicht würde
hier so merkwürdig sein, als eine Nacht mit Nordlicht in
der Nähe des Äquators. Während meines Aufenthaltes
traf kein einziger vollständig klarer Abend ein ohne Nordlicht
[...]
Betreffs der Lichtstärke
des Nordlichts in der arktischen Zone hat man in südlicheren
Ländern sehr übertriebene Vorstellungen. Dass das Nordlicht
die Sonne ersetzen soll ist eine Fabel; dass die Bevölkerung
in jenen Gegenden bei ihren Reisen und der Beschäftigung
wesentlichen Nutzen vom Nordlicht als Lichtquelle haben sollen,
ist in hohem Grade übertrieben. Gewöhnlich ist die gesamte
Lichtmenge, die es ausstrahlt, so gering, dass es so gut wie nichts
beiträgt, die Nacht zu erhellen, und in der Zeit des Vollmondes
muss das Nordlicht ziemlich stark sein, um überhaupt sichtbar
zu werden am mondbeleuchteten Himmelsgrund. In einzelnen Momenten
kann das Licht wirklich einen hohen Grad von Intensität erreichen
und eine erstaunliche Klarheit über die Landschaft werfen,
aber diese Augenblicke sind so kurz, dass diese Beleuchtung keine
praktische Bedeutung hat für die Menschen der Polargegenden."
(Sophus Tromholt: Unter den Strahlen des Nordlichts.
Ein Bericht aus den Jahren 1882/83. ETH Zürich 1996, S. 54).
Fragen
an den Text:
1. Was
ist das Nordlicht?
2. Mit welchen Irrtümern räumt der Verfasser auf (und
warum ist das wohl notwendig)?
3.
Was erfahren wir im Einzelnen über das Nordlicht?
Text
und Fragen ausdrucken? -> hier
gibt es die Druckversion
Nach
der Beantwortung der Fragen gibt es hier einen interaktiven Test
zum Text: -> hier klicken! |
STM
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