Einfluss des Klimas auf Mensch und Tier

 

 

Als Folge vergangener Eiszeiten gibt es in Schweden eine Artenarmut, da die Flora und Fauna weitgehend zerstört wurde. Schweden ist zu 55 % von Wald bedeckt. Dies stellt rund 1 % der mit geschlossenem Wald bedeckten Waldfläche der Erde dar. Der Holzbestand setzt sich zu 46 % aus Fichten, 38 % aus Kiefern, 11 % Birken und 5 % Laubbäumen zusammen.

Der Laubwald ist im Süden Schwedens und an der Küste bis zur norwegischen Grenze die dominierende Baumart. In geringem Maße sind dagegen Buchen und Eichen vorhanden, da sich die Landwirtschaft auf den fruchtbaren Böden durchgesetzt hat. Auf der Höhe der Insel Öland beginnt der Mischwaldgürtel. Dieser geht nördlich der drei großen Seen in den borealen Nadelwald über. Die dort dominierenden Baumarten sind die Fichte und die Waldkiefer. Von großer ökologischer Bedeutung sind die Nadelwälder längs der Gebirgskette. Dort nistet beispielsweise der bedrohte Steinadler auf Bäumen, die durchschnittlich 330 Jahre alt sind.

Im schwedischen Gebirge kann man verschiedene Vegetationsstufen feststellen. Die untere Zone besteht aus Birkenwald. Dieser kommt in einer Höhe von 500 m bis knapp 1.000 m vor. In der sich anschließenden unteren alpinen Zone wachsen Strauch- und Grasheiden, Moore und Wiesen und auch Gras- und Zwergstrauchheiden. In den höchsten Regionen des Fjälls, so heißt die baumlose Gebirgsregion in Schweden, gibt es Flechten und Moose. Zwergbirken, welche bis zu einem Meter hohe Sträucher bilden, sind neben Flechten und Moosen für den nördlichen Naturraum prägend. Diese Zwergbirken haben sehr kleine, glatte und annähernd kreisrunde Blätter, die im Herbst rot leuchten. Im gleißenden Licht im Herbst scheint das Fjäll zu brennen, wenn Birkenwälder und Heiden in Gelb-, Rot-, und Orange-Tönen leuchten.

In Schweden gibt es nur circa 60 verschiedene Säugetierarten, etwa 230 regelmäßig brütende Vogelarten und 160 verschiedene Fischarten, von denen 45 Süßwasserfischarten sind.

Wärme und Licht bestimmen maßgeblich den Pflanzenwuchs und damit einen wesentlichen Teil der Landnutzungsmöglichkeiten und beeinflussen Mentalität und Leistungsfähigkeit der Menschen. Der Schnee und das Eis, das Überfrieren der Flüsse und Seesn sowie die Eisblockade langer Küstenabschnitte, vor allem entlang der nördlichen Ostsee, sind monatelang Hindernisse des Verkehrs. Das Frühjahr, ca. von April bis Mai, ist häufig von einer außerordentlichen Strahlungsintensität bei hoher Sonnenscheindauer geprägt. Dabei kommt es langsam zum Abschmelzen und Verdunsten der Schnee- und Eisdecke. Damit gehen oft relativ hohe Mittagstemperaturen an den "hellen Frühlingstagen" einher.

Der eigentliche Sommer, von Juni bis August, wird sehr bewusst genossen. Um dies auch den Schulkindern zu ermöglichen gibt es in Schweden fast drei Monate Schulferien, in denen es verbreitet ist, einen möglichst großen Teil der Zeit in einem Sommerhaus auf dem Land zu verbringen.

Die langen Tage im äußersten Norden und das Erlebnis der Mitternachtssonne begünstigen den schwedischen Sommer ebenso, wie der sich häufig aus dem Inneren Rußlands über die Ostsee hinweg im Lee der Skanden ausbreitende hohe Luftdruck, der selbst in Höhe des Polarkreises noch Tageshöchsttemperaturen von über 30° C ermöglicht.


Verschiedene Brücken führen über schmelzwasserführende Flüsse in Schweden


Quellennachweis:

Foto von geolinde.musin

Brockhaus Enzyklopädie, Wiesbaden, 8. Auflage

Westermann Lexikon der Geographie; Band IV; Braunschweig 1973; Georg Westermann Verlag


I. KLIMA II. RÄUMLICHE DISPARITÄTEN
a.) allgemein a.) allgemein
b.) Einfluss der Landschaft auf Mensch und Tier
c.) Einfluss des Klimas auf Mensch und Tier c.) Einfluss der Landschaft auf die Wirtschaft
d.) Einfluss des Klimas auf die Wirtschaft  

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