Industrie

Norwegens Energiebedarf wird zu 99, 14 Prozent aus Wasserkraft gewonnen, was sehr kostengünstig ist. Die wirtschaftlich größte Bedeutung hat die Metallindustrie. Obwohl die Rohstoffe für die Aluminiumindustrie importiert werden müssen, liegt Norwegens Anteil an der weltweiten Produktion von Aluminium bei ca. 4 Prozent. Weitere Haupterzeugnisse der verarbeitenden Industrie sind Maschinen, Zellstoff- und Papierprodukte, Textilien, Süßwaren und andere Nahrungsmittel. Norwegen verfügt über einige Erdölraffinerien und große Eisen- und Stahlfabriken. Das Land war traditionell eine große Schiffbaunation, seit den 70er Jahren ist der Schiffbau jedoch stark rückläufig.

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Erdöl und Erdgas

Die wichtigsten Rohstoffe Norwegens sind Erdöl und Erdgas. In den 60er Jahren wurden an der Kontinentalplatte der Nordsee Erdöl- und Erdgasfelder gefunden. Dies führte zu großem wirtschaftlichen Wachstum. Heute ist Norwegen einer der weltweit größten Erdöl- und Erdgasexporteure. Im Jahre 2002 hatte der Erdöl- und Erdgasexport einen Anteil von 40% am Export aller Waren und Dienstleistungen Norwegens. Außerdem entstand durch die Errichtung der größten Hochseeanlagen der Welt eine bedeutende Industrie für Hochseetechnologie. In diesem Wirtschaftsbereich ist Norwegen sehr modern ausgestattet, was Technologien, wie z.B. horizontale Bohrungen, zeigen, die norwegische Firmen als erstes eingeführt haben.  

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Bergbau  

Ansonsten hat Norwegen Vorkommen an Eisen-, Kupfer-, Zink- und Titanerz. Der Kohlebergbau ist auf die Svalbard-Inselgruppe (Spitzbergen) beschränkt. Heute ist das Land die größte Bergbaunation in Westeuropa.

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Landwirtschaft  

Aufgrund des großen Anteils an Bergland und unfruchtbarem Boden sind nur 2,9 Prozent der Gesamtfläche als Ackerland nutzbar. Getreide wird im Østlandet und im Trøndelag angebaut. Im Vestlandet und in Nordnorwegen stehen in der Landwirtschaft die Viehzucht und die Milchwirtschaft im Vordergrund. Hauptanbauprodukte sind Gerste, Hafer, Kartoffeln und Weizen. Der Viehbestand umfasst vor allem Schafe, Rinder und Schweine. Bis auf einige Getreidearten, Früchte und Gemüsesorten, die importiert werden müssen, kann Norwegen den Eigenbedarf an Agrarprodukten weitgehend selbst decken. Trotz der immer geringer werdenden Bedeutung der Landwirtschaft wird sie durch sehr hohe Subventionen vom Staat unterstützt.

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Forstwirtschaft  

Die Forstwirtschaft konzentriert sich auf das Østlandet und das Sørlandet, wo 60 Prozent der wirtschaftlich nutzbaren Waldfläche liegen. Der überwiegende Teil der Waldfläche befindet sich in Privatbesitz. Der Staat besitzt nur im Norden des Landes größere Waldflächen.

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Fischerei und Walfang  

Norwegen ist weltweit eines der drei größten Länder beim Export von Fisch und Meeresfrüchten. Seit den frühen siebziger Jahren wird die Fischzucht (vor allem Lachs und Forellen) stark vom Staat gefördert. Norwegen ist eine der größten Fischereinationen der Welt. Die Fischereizone der großen Fischfangflotte wurde bis zu den Bänken von Neufundland erweitert. Die wichtigsten Fangprodukte sind Kabeljau, Stockfisch, Blauer Wittling, Schellfisch, Makrele, Hering und Garnele.

Der kommerzielle Walfang wurde 1993 wieder aufgenommen, nachdem Norwegen das 1988 erhobene Walfangverbot mit dem Argument aufgehoben hatte, Zwergwale seien nicht vom Aussterben bedroht. 1992 waren 95 Wale für sogenannte Forschungszwecke gefangen worden, im Jahr 1995 wurden insgesamt mehr als 200 Wale getötet. Im Juni 1996 verurteilte die Internationale Walfangkommission (IWC) Norwegen wegen Missachtung des weltweiten Verbots des Walfangs für kommerzielle Zwecke; dennoch setzte Norwegen für 1998 eine Fangquote von 671 Zwergwalen fest.

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Stockfisch beim Trocknen

(Copyright: www.goelinde.de)

Außenhandel

Die Schwerpunkte des Außenhandels und die Handelsbeziehungen haben sich in den siebziger Jahren mit der Erschließung der Erdöl- und Erdgasfelder in der Nordsee stark verändert. Norwegen ist heute der größte Erdöl- und Erdgasexporteur Europas. Diese beiden Güter haben einen Anteil von 30 bis 50% an den jährlichen Exportgütern. Zu den Hauptexportgütern gehören außerdem Maschinen, Aluminium, Eisen und Stahl, chemische Erzeugnisse, Zellstoff- und Papierprodukte sowie Nahrungsmittel (vor allem Fisch). Wichtige Importgüter sind Maschinen und Transportausrüstungen, Erdölprodukte, chemische Erzeugnisse, Büromaschinen und Erze. Die wichtigsten Handelspartner sind Großbritannien, Schweden, Deutschland, die USA, Dänemark und die Niederlande.

 

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Tourismus  

Der Fremdenverkehr hat sich während der vergangenen Jahrzehnte zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die Sehenswürdigkeiten sind Oslo, die Fjordlandschaften und das Nordkap. Eine besondere Attraktion ist das Erleben des Polartages in den Gebieten jenseits des nördlichen Polarkreises. Im Sommer geht dort die Sonne für einen bestimmten Zeitraum nicht unter. So scheint die Mitternachtssonne etwa am Nordkap von Mitte Mai bis Ende Juli.

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