Geographie

 Zu Norwegen gehört die Inselgruppe Svalbard (Spitzbergen) und die Vulkaninsel Jan Mayen (nordöstlich von Island) im Nordpolarmeer. Hinzu kommen  Außenbesitzungen wie die Bouvet-Insel, eine unbewohnte Insel im südlichen Atlantischen Ozean (südwestlich vom Kap der Guten Hoffnung), die Peter-I.-Insel vor der Küste der Antarktis sowie das Königin-Maud-Land in der Antarktis.

 

Relief

Norwegen stellt für die Menschen extreme Lebensbedingungen dar, da es einerseits sehr gebirgig ist und andererseits fast ein Drittel der Fläche jenseits des nördlichen Polarkreises liegt. Diese geographischen Charakteristika des Landes waren für die historische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes von besonderer Bedeutung.
Das Land wird in fünf Regionen gegliedert: Vestlandet (Westland), Østlandet (Ostland), Trøndelag (Region Trondheim), Nord Norge (Nordnorwegen/Finnmark) und Sørlandet (Südland). Norwegen ist im Norden sehr schmal; die geringste Breite liegt bei etwa sieben Kilometern. Nach Süden verbreitert sich das Land, dort liegen auch die höchsten Erhebungen des Landes. Das Vestlandet und Østlandet werden durch Gipfel und  Hochebenen oberhalb der Waldgrenze getrennt. Diese Fjell genannten Hochflächen wurden während des Pleistozäns (siehe Quartär) von Gletschern überformt. Die größten Höhen werden mit dem Glittertind (2 472 Meter) und dem Galdhöpiggen (2 469 Meter) im Gebirgsmassiv Jotunheimen („Reich der Riesen”) erreicht, wo dann das Dovrefjell anschließt.. Das Vestlandet ist von den zum Meer steil fallenden Gebirgen geprägt. Während der quartären Eiszeiten schnitten sich die Gletscher tief in frühere Flusstäler ein und formten so eine spektakuläre Fjordlandschaft. Der Sognefjord ist mit einer Länge von 204 Kilometern der längste Fjord; an manchen Stellen steigen seine Felswände vom Meer abrupt bis zu einer Höhe von 1 524 Metern auf.
In den drei Tieflandgebieten – der Südküste von Boknafjord, den tiefer gelegenen Teilen des Hardangerfjords und den küstennahen Inseln – lebt ein Großteil der Bevölkerung von Vestlandet. Diese Gebiete sind zudem die landwirtschaftlich am intensivsten genutzten Regionen des Vestlandet. Die küstennahen Inseln bilden einen Teil der Küstenplattform (Strandflate), einer Felsplatte, die sich an manchen Stellen etwas über den Meeresspiegel erhebt, an anderen Stellen knapp unter dem Meeresspiegel liegt.
Das Østlandet umfasst die sanfter abfallenden Hänge des Gebirges und wird überwiegend von einer hügeligen Landschaft mit vereinzelten Tälern eingenommen. Um den Oslofjord befinden sich einige der ertragreichsten Landwirtschaftsgebiete Norwegens. Østlandet und Vestlandet sind über einige Täler verbunden (Hallingdal, Numedal, Gudbrandsdal, Østerdal). Das Sørlandet umfasst die südlichste Spitze Norwegens mit der Stadt Kristiansand als Zentrum. Für diese Region ist besonders schönes Sommerwetter charakteristisch. Die nördlich der höchsten Berge Norwegens gelegene Region Trøndelag ist landschaftlich mit dem Østlandet vergleichbar. Das Gebiet ist reich an Tälern, welche die Hügel durchschneiden und sich an den Fjorden vereinigen. Das Zentrum dieser Region bildet der breite Trondheimsfjord.

Als natürlicher Schutz vor Hochwasser und starken Winden dienen die Schären, kleine buckelartige Felsinseln und -klippen, die durch Eindringen des Meer- oder Seewassers in die eiszeitlich geformte Landschaft entstanden sind.

Ein Großteil der Bevölkerung hat sich an der Strandflate-Küste und auf den Strandflate-Inseln angesiedelt. Die wichtigste Inselgruppe, die Lofoten und Vesterålen,  in der Nähe der Küste von Norwegen, besteht aus den ehemals vergletscherten Gipfeln einer alten vulkanischen Gebirgskette.

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Kahlfjell (Copyright: www.reuber-norwegen.de)

 

Eidfjord ( Copyrighe:www.reuber-norwegen)

kleinere Schären südlich von Mellom-Vikna (Copyright: www.reuber-norwegen.de)

Klima

Norwegen liegt zwar auf der nördlichen Breite von Alaska, aber das Klima wird durch die warmen Gewässer des nordatlantischen Stromes (Golfstrom) stark beeinflusst und ist daher viel milder als in Alaska.. Auf den vorgelagerten Inseln und in den Tieflandgebieten herrscht überwiegend maritimes Klima. Die Winter in Norwegen sind vergleichsweise mild, die Sommer relativ kühl. In Trondheim liegt die mittlere Temperatur im Januar bei -3,5 °C und im Juli bei 14 °C. Das ganze Jahr über fällt viel Niederschlag. An der Küste beträgt die jährliche Niederschlagsmenge etwa 870 Millimeter. Im Landesinneren nimmt mit abnehmendem Einfluss der Meeresströmung die Kontinentalität zu; die Winter sind kühler und die Sommer wärmer. In Oslo beträgt die mittlere Temperatur im Januar -4,7 °C und im Juli 17,3 °C. Die Niederschlagsmenge ist hier mit einem Jahresdurchschnitt von unter 740 Millimetern im Allgemeinen niedriger als an der Küste. Die Hochebenen von Nordnorwegen haben subarktisches Klima. Die Küstengebiete dieser Region hingegen kennzeichnet ein gemäßigt maritimes Klima; die meistenHäfen, auch die im äußersten Norden, sind im Winter eisfrei.

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Flora

26,3 Prozent des norwegischen Festlandes sind von Wäldern bedeckt. In den Küstenregionen der südlichen und südwestlichen Landesteile wachsen Laubwälder mit Eichen, Eschen, Ulmen, Ahorn und Linden. Im nördlichen Birkengürtel gedeihen Eiben, Erlen, Espen, Ebereschen und Stechpalmen.. Dichte, nordeuropäische Nadelwälder, wie Kiefern und Fichten, treten in den Küstenregionen und in den Tälern in Ost- und Zentralnorwegen auf. In den meisten Waldgebieten wachsen Wildbeeren wie Heidelbeeren, an feuchteren Standorten  auch Moosbeeren. Im äußersten Norden und in großen Höhen herrscht baumlose Tundra vor, die den strengen klimatischen Bedingungen angepasst ist; verbreitet treten hier Zwergsträucher, Moose und Flechten auf.

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Fauna

Die Tierwelt gleicht im Süden des Landes derjenigen Mitteleuropas, im Norden der der Arktis. Dazu kommen einige Vogelarten, die sonst nur in Sibirien anzutreffen sind. Aufgrund der langen Küstenlinien mit Kliffs und Vogelfelsen besteht eine reiche Seevogelfauna ( 200 Arten). Dazu gehören Papageitaucher, Tordalken, Trottellummen, Raubmöwen, Sturmvögel, Strandläufer, Basstölpel sowie viele Entenarten. Es gibt zahlreiche Süßwasser- und Meeresfische. In den Flüssen sind Lachse, Forellen, Äschen, Barsche, Karpfen und Hechte verbreitet. Heringe, Kabeljau, Heilbutt, Makrelen, Dorsch und andere Arten bewohnen küstennahe Gewässer. In einigen Fjorden leben Seehunde. Auf dem Festland gibt es noch Raubtiere wie Wölfe, Bären, Luchse und Füchse. Außerdem ist Norwegen das Reich der Rentiere, wobei man auch anderem Rot- und Rehwild und Moschusochsen begegnet.

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Rentier (Copyright :www.geolinde.de)

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